ETSV Lauda Leichtathletik

 

GESCHICHTE

Der ETSV in Kürze

 

27.02.1904
Gründung "Turnerbund Lauda"
1939
Der "Turnerbund Lauda" vereinigt sich mit dem "Reichsbahn-Turn- und Sportverein" und übernimmt dessen Namen
1946
Erneute Namesänderung. Der Verein heißt nun “Turn- und Sportverein Lauda”
1948
Der Verein erhält seinen jetztigen Namen: “Eisenbahner-Turn- und Sportverein Lauda”
1968
Gründung einer eigenständigen Leichtathletikabteilung


 Die bisherigen Leiter der Leichtathletikabteilung des ETSV 04 Lauda

 

1968 -1969
Willi Kaesler
1970 - 1974
Jürgen Kluger
1974
Heinz Schuhmacher
1975 - 1979
Gerhard Schneider
1979 - 1980
Jürgen Kluger
1980 - 1982
Karl von Baumbach
1982 - 1986
Hans-Jürgen Ungar
1987 - 1989
Gerhard Muhr
1990 - 1993
Jürgen Kluger
1994 - 2000
Manfred Leuser
2000 - 2005
Hubert Bauer
2005 - 2009
Günther Ruck
seit 2009
Günter Fading

 "Der ETSV ist ein besonderer Verein"
Feier zum Jubiläum 100 Jahre Eisenbahner Turn- und Sportverein Lauda mit buntem Programm

Mit zahlreichen Ehrengästen feierten rund 150 Vereinsmitglieder des ETSV Lauda in der Aula des Martin-Schleyer-Gymnasiums das 100-jährige Bestehen ihres Vereins.

Mit einem von Conny Gehrig einstudierten Tanz mit bunten Regenschirmen vertrieben zum Auftakt vier junge Gymnastinnen die letzten trübsinnigen Gedanken an einem regnerischen Herbstabend. Ein schwungvoller Auftakt einer Jubiläumsveranstaltung, zu der Vorsitzender Helmut Wenz zahlreiche Ehrengäste mit den Ehrenmitgliedern Anneliese Ringsdorf-Foersch, Hella Umminger und Josef Kluger willkommen hieß. In der Kürze liegt bekanntlich die Würze, und angesichts eines reichhaltigen Rahmenprogramms, zahlreicher Ehrungen und einem gemütlichen Teil, durch den in gewohnt souveränen Weise das Moderatoren "Dream-Team" Hartmut Schwartz und Jürgen Kluger führte, fanden die überwiegend kurzen, aber treffenden Grußworte viel Gehör beim Festpublikum. Um so länger vergnügte es sich dann bis in die frühen Morgenstunden. Bei der den Publikumsgeschmack treffenden und angenehm ausgesteuerten Musik von "Let´s Dance" (Karl Vogel und Dieter Haas) blieb auch die Tanzfläche nicht lange leer.

Landrat Georg Denzer bescheinigte dem Eisenbahner Turn- und Sportverein Lauda kurz und bündig, "ein besonderer Verein zu sein". Er hob besonders den Zusammenhang zwischen der Eisenbahn, den Eisenbahnern, ihren Familien und der Turn- und Sportfamilie hervor. Denn der ETSV stelle ein besonderes Stück Sozialgeschichte dar. Mit dem Bau der badischen Eisenbahnlinie durch den Odenwald von Heidelberg nach Würzburg habe damals Lauda als Eisenbahnknotenpunkt einen großen Sprung nach vorne gemacht. "Eine bare Selbstverständlichkeit" sei es für ihn gewesen, zum ETSV zu kommen. Er blicke hoffnungsfroh für den Jubelverein in die Zukunft und empfahl, bei diesem stolzen Traditionsnamen zu bleiben. "Er ist für mich aus der Eisenbahnerstadt Lauda-Königshofen nicht hinweg zudenken". Im Namen des Kreistages und der Kreisbevölkerung dankte der Landrat dem Verein, der weit über die Grenzen von Lauda-Königshofen bekannt sei, und wünschte ihm "Blühen, Wachsen und Gedeihen".

Auch Bürgermeister Thomas Maertens bezeichnete den ETSV als "unverwechselbare Marke" und gratulierte persönlich und im Namen des Gemeinderats zu diesem herausragenden Jubiläum. Er erinnerte an den 27. Februar 1904, an dem der ETSV "Turnerbund 04" von einem durchweg aus Eisenbahnern bestehenden Junggesellenklub gegründet wurde. Auf einem von der Stadt zur Verfügung gestellten Schuttabladeplatz wurde ein Turnplatz im Freien angelegt. "Großen Aufschwung erlebte der Turnsport unter ihrem Vorsitzenden Georg Müller nach Ende des Ersten Weltkrieges durch die Vereinigung mit dem inzwischen gegründeten Reichsbahn-Turn- und Sportverein, durch die der ETSV Lauda in den Genuss der Eisenbahn-Turnhalle kam". Diese wurde, so Bürgermeister Maertens, auch von der Volksschule mitbenutzt, und so sei das Interesse der Jugend am Sport wesentlich gefördert worden. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kam die Arbeit des Vereins zum Erliegen. Bürgermeister Maertens stellte besonders die hohe Zahl des Vereins von rund 1300 Mitgliedern heraus, welche die breite gesellschaftliche Verankerung des Vereins dokumentiere. Zumindest im Bereich der Leichtathletik sei der ETSV wohl als der erfolgreichste Verein im Main-Tauber-Kreis zu bezeichnen. Er betonte das breitgefächerte Angebot des Vereins, das mittlerweile vom Turnen über Handball bis Karate und Schwimmen reiche. Damit sei es gelungen, große Teile der Bevölkerung anzusprechen und für den Sport zu begeistern. Gefördert worden sei aber nicht nur der Breitensport, sondern auch Leistungssport werde auf höchstem Niveau betrieben: "Der ETSV hat schon viele Spitzensportler mit nationaler und internationaler Klasse hervorgebracht". Durch diese Erfolge sei der ETSV "einer der wichtigsten Botschafter unserer Stadt". Der Bürgermeister erinnerte rückblickend an die vergangenen 100 Jahre mit zwei Weltkriegen und viel Not und Elend: "Alle Vereine ihres Alters standen mehr als nur einmal vor einem Neuanfang". Immer hätten sich engagierte und mutige Menschen gefunden, die "zupackend den Verein wieder mit aufgebaut haben". Stellvertretend für viele andere dankte er Hella Umminger, die bereits 1928 im Verein tätig wurde. Sein besonderer Dank galt abschließend dem ETSV Lauda für seine vorbildliche Jugendarbeit.

Im Namen des DTB-Präsidenten Brechtgen, des BTB-Präsidenten Mengesdorf und er selbst als Vorsitzender des Main-Neckar-Turngaues gratulierte Dietmar Kluge. Das Spannungsfeld der Sportvereine überschrieb er mit drei geflügelten Worten: "Sport ist gesund, Sport ist Mord und Turne bis zur Urne!". Den Fokus richtete er damit auf die Chancen der Sportvereine in den Ganztagsschulen, die Gefahren des Dopings - "Sport ist immer noch keine heile Welt" - und der lobenswerten Einrichtung von Seniorensportgruppen: Sport halte jung und das wünsche er dem 100 Jahre alten ETSV Lauda. Nach den vier Gauturnfesten 1920, 1934, 1954 und zuletzt 1986 sind der ETSV Lauda und der TV Königshofen erstmalig als gemeinsame Ausrichter im Jahre 2007 in der Planung. Schließlich sei der ETSV immer ein verlässlicher Partner des Main-Neckar-Turngaus gewesen. Da die Talentförderung im ländlichen Bereich stärker gefördert werden soll, hielt Dietmar Kluge die Einrichtung einer Talentfördergruppe für Gymnastik in Lauda-Königshofen für denkbar. Sein besonderer Dank galt noch Sepp Kluger, der als Oberturnwart ihm damals bei seiner Tätigkeit im Turngau als Kinderturnwart den Spaß vermittelt habe, den er seither nicht verloren habe.

Der Sportkreisvorsitzende Manfred Joachim überbrachte herzliche Grüße und Glückwünsche des Präsidenten des Badischen Sportbundes sowie des Vorstandes des Sportkreises Tauberbischofsheim. Er sorgte mit einem kurzen Grußwort für ein kurzweiliges Programm und wünschte dem ETSV ein weiteres erfolgreiches Jahrhundert: "Um diesen rührigen Verein ist mir nicht bange". Klaus Hofmann vom Verband Deutscher Eisenbahner Sportvereine VDES appellierte an die Mitglieder, die ihrem Verein außer einem Mitgliedsbeitrag nicht bieten. Mitglieder hätten auch die Pflicht, eine Leistung als Mitglied zu erbringen. Von einer Verwöhnungsphilosophie müsse man sich im Interesse der ehrenamtlichen Arbeit verabschieden: "Dieses Ehrenamt darf nicht länger unter Wert verkauft werden". Er gratulierte dem Verein zu der richtigen Entscheidung, ehemals die von der DB überlassene Turnhalle käuflich erworben zu haben.

Vorsitzender Helmut Wenz eröffnete dann den "Wettlauf aufs Büfett", das mit großem Aufwand vom Cafeteria-Team um Dagmar Hummel zubereitet und professionell präsentiert wurde. Der Erlös des Abends fließt in ein Entwicklungsprojekt in Namibia, das Aids-Waisen und mit Aids infizierten Kinder hilft. Die Moderatoren und langjährigen ETSV-Mitglieder Jürgen Kluger und Hartmut Schwartz erinnerten sich dann im geselligen Teil des Abends im launigen Zwiegespräch an ihre Erlebnisse im Verein, sprachen mit noch aktiven Sportlern und Abteilungsleitern, führten ein Interview mit Ehrenmitglied Anneliese Ringsdorf-Foersch, die nach dem Krieg für die Rückführung der verschwundenen Vereinsfahne aus den Vereinigten Staaten sorgte, und kommentierten fachkundig Vorführungen der Karate- und Tischtennisabteilung. Mit dem Publikum staunten sie über die von Michael Wolber und seinen Mitstreitern vorgeführte traditionelle japanische Kampfkunst Tai-Jutsu-Do mit den drei Elementen Taiken-Jutsu (Bewegungsschule), Jutai-Jutsu (Weiche Techniken) und Dakenai-Jutsu (Harte Techniken). Michael Wolbert lud im Namen der jüngsten Abteilung des Vereins die Mitglieder herzlich zu der Mitte März 2005 geplanten Einweihung des Übungsraumes im Obergeschoss der ETSV-Halle ein. Der absolute Höhepunkt des abwechslungsreichen Abends war eine "orientalische Nacht" mit einem der Phantasie viel Raum gebenden Vorführung der Mitglieder der Tanzgruppe von Conny Gehrig, die als Überraschungsgäste angekündigt waren. Vor allem bei einem Tanz mit scheinbar mühelos auf dem Kopf ausbalancierten Schwertern und dem gemeinsamen Bauchtanz unter rhythmischen Klängen in ihren Ball zogen sie die Festgäste in ihren Bann. ferö
© Fränkische Nachrichten   –   19.10.2004  

Würdigung der Arbeit im ETSV

Zum Jubiläum 100 Jahre gab es Ehrengeschenke und Ehrungen


Zwei Hände reichten dem ETSV-Vorsitzenden Helmut Wenz nicht, um bei der Feier im Martin-Schleyer-Gymnasium die vielen Auszeichnungen und Geschenke für den Jubiläumsverein in Empfang zu nehmen.

Noch nicht geöffnet werden soll die Magnum-Weinflasche, die Bürgermeister Thomas Maertens überreichte, aber erst zur Einweihung der Sporthalle gemeinsam geleert wird.

Drei Geschenke hatte Dietmar Kluge mit gebracht: Ein Fahnenband "100 Jahre ETSV Lauda" des DTB, die offizielle Jubiläumsplakette "100 Jahre Turnen" vom DTB und einen kleinen Scheck als Hilfe für den ETSV Lauda.

Sportkreisvorsitzender Manfred Joachim überreichte für das ehrenamtliche Engagement und das verdienstvolle Wirken des ETSV Lauda die Ehrenurkunde des BSB und ebenfalls einen Scheck für die Jugendarbeit.

Klaus Hofmann überbrachte vom Verband Deutscher Eisenbahner-Sportvereine ebenfalls einen kleinen Scheck für "die bei einem solchen Fest entstehenden finanziellen Engpässe".

Der Fachwart des Leichtathletik-Kreises Tauber-Buchen, Hubert Schmitt, ehrte im Rahmen des Festabends Abteilungsleiter Hubert Bauer mit der silbernen Ehrennadel und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit an der Basis. Er würdigte die "in jahrelanger Arbeit aufgebaute Leistungsspitze" im Verein, der nach dreißig Jahren Trainer-Tätigkeit "immer noch von einer Person mit geprägt wird". Seine Laudatio galt Dieter Dornseif, der als "Idealist und Fanatiker" besonnen und mit Nachdruck seine Kenntnisse an die Jugend weitergebe. Nach einer kurzen Aufzählung der Verdienste und Aufgabenbereiche von Dieter Dornseif überreichte Hubert Schmitt die goldene Ehrennadel des Deutschen Leichtathletik-Verbandes.Hubert Bauer würdigte Clementine Dornseif für das Verständnis und die Unterstützung bei der geleisteten Trainerarbeit und überreichte einen großen Blumenstrauß. ferö
© Fränkische Nachrichten   –   19.10.2004